Elischa by Ruth Sauerwein

Autor:Ruth Sauerwein [Sauerwein, Ruth]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: De Gruyter
veröffentlicht: 2014-06-20T00:00:00+00:00

4.3.2 Die Inschrift des Zakkur von Hamath

Bereits 1903 wurde in Aphis südwestlich von Aleppo eine Stele gefunden, auf der neben dem unteren Teil einer Reliefdarstellung Fragmente einer Votivinschrift erhalten sind. Diese Inschrift wird an den Anfang des 8. Jh. v. Chr. datiert.610 In der Inschrift berichtet König Zakkur von Hamath611 u. a. von dem Feldzug Birhadads (Ben-Hadads) und einer Koalition anderer Könige gegen ihn sowie der Belagerung der Stadt Hazrak im Rahmen dieses Feldzuges. In der geschilderten Belagerungssituation 612 erhebt Zakkur nach eigener Auskunft seine Hände zum Himmelsgott Baalschamin. Dieser antwortet Zakkur sodann durch Seher (ḥzyn) und Wahrsager (‛ddn613) mit einem Heilsorakel,614 in dem er Zakkur seines Beistandes versichert und das Ende der Belagerung in Aussicht stellt. Die Darstellung der Inschrift macht den Anschein, als sei keine Orakelanfrage ergangen, sondern ein Gebet der Auslöser für das ergangene Heilsorakel. Dies wiederum würde einen intuitiven prophetischen Vorgang implizieren.615 Mehr Information erhalten wir nicht zu diesen beiden Gruppen.

Am Ende des rekonstruierbaren Textes sind die Reste einer Fluchformel gegen eine mögliche Zerstörung der Stele überliefert. Solche Fluchformeln finden sich auf vielen altorientalischen Stelen und Inschriften.616 Diese Verfluchungen werden in der Literatur häufig als Abwehrzauber und insofern ebenso als magische Phänomene beurteilt.617 Eine solche Kategorisierung ist m. E. zwar zutreffend, dennoch tragen diese Verfluchungen für die Frage nach der Typologie eines Magiers nicht viel aus, da diese Flüche meist ohne einen Magietreibenden auskommen und in der Regel eine unmittelbare magische Beziehung zwischen Autor, Gottheit und dem Übertreter der in den Inschriften fixierten Verbote herstellen.

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